Asylbewerberunterkunft, Tag der offenen Tür

Reges Interesse Griesheimer Bürger - Führungen im Halb-Stunden-Takt

Rund 120 Griesheimer haben den Tag der offenen Tür in der Asylbewerber-Unterkunft in der Bunsenstraße genutzt, um sich einen persönlichen Eindruck von der Unterbringung der dort lebenden Asylbewerber und Flüchtlinge zu verschaffen. Zu der Veranstaltung am Samstag (31.10.) hatten der Betreiber und Gebäude-Eigentümer ESG und der Landkreis Darmstadt-Dieburg eingeladen. Rund 180 Menschen aus über 15 Nationen bewohnen derzeit das dreistöckige Gebäude.


Foto: AKA/ David Baier

Fast alle Interessenten nutzten das Angebot, an einer der Führungen teilzunehmen, die im Halbstundentakt von ESG-Geschäftsführer Andreas Bluck und ESG-Projektleiter Stephen Kalliwoda durchgeführt wurden. Dabei war es den Veranstaltern ESG und Landkreis ein Anliegen, die Privatsphäre der dort wohnenden Menschen zu respektieren, betonte Susanne Stockhardt, Leiterin des Flüchtlingsamtes des Landkreises Darmstadt-Dieburg. Daher wurden nur unbewohnte Musterzimmer, sowie Gemeinschaftseinrichtungen wie Küchen, Waschmaschinenräume, sanitäre Einrichtungen und Aufenthaltsräume besichtigt. 

Der Eindruck der  Besucherinnen und Besucher von dem frisch renovierten und seit Mai 2015 sukzessive in Betrieb genommenen Gebäude war durchaus positiv. Gleichwohl wurde auch deutlich, dass es ein Wohnen und Zusammenleben auf engem Raum ist, wodurch es gelegentlich auch mal zu Reibereien kommen kann. Susanne Stockhardt: „Das Schlimmste ist das erzwungene Nichtstun-Können und -Dürfen“. Für die dort lebenden Kinder kein Problem. Sie besuchen die Schule in Griesheim und haben sich bereits mit den Kindern aus der Nachbarschaft angefreundet.

Insgesamt verfügt die Unterkunft in der Bunsenstraße über ca. 65 Zweier-, Dreier- und Viererzimmer sowie über vier Familienapartments mit je zwei Räumen. Auf jeder der drei Etagen gibt es außerdem eine bis zwei Gemeinschaftsküchen, Duschen und Toiletten sowie einen Aufenthaltsraum und einen offenen Bereich mit Zugang zum Internet. Im Erdgeschoss befindet sich ein Raum mit Waschmaschinen, ergänzt durch einen großen beheizten Trockenraum im Keller.
Darüber hinaus beherbergt das Gebäude je ein Büro für die Flüchtlingsbeauftragte der Stadt Griesheim und den Arbeitskreises Asyl sowie Büroräume für vier Sozialarbeiter des Landkreises Darmstadt-Dieburg, die jedoch nicht nur für Griesheim, sondern für alle
westlichen Gemeinden des Landkreises zuständig sind.


Foto: AKA

Sowohl Besucher als auch Veranstalter stimmten überein: Die Aktion war ein Schritt für mehr  Transparenz, die dem legitimen Interesse der Griesheimer Bürger an der Unterbringung und den Lebensumständen der Flüchtlinge Rechnung trug. 

AKA , Gudrun Aßmann